Wenn dieser Satz zu hören ist, schwingt meistens der Ton der Empörung mit.
Jesus fragt seine Jünger ganz im Ernst: „Für wen halten mich die Leute?“
Er bekommt unterschiedliche Antworten. Gemeinsam ist ihnen, dass die Leute wissen, dass Jesus ein ungewöhnlicher Mensch ist.
Und er fragt die Jünger: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“
Und Petrus sagt: „Für den Christus Gottes.“
Christus ist die lateinische Form, Messias die hebräische. Beides heißt „der Gesalbte“ und ist eine Bezeichnung für den von Gott rechtmäßig eingesetzten König. Petrus bezeugt also Jesus als den, der von Gott kommt, als den „Rechten“, den „Richtigen“, der Gott in der Welt sichtbar macht.
Das hat sich Petrus wohl nicht selbst überlegt und nicht ausgedacht. Da muss es einen größeren Geist gegeben haben, der ihm solch ein Bekenntnis in den Mund legte.
Und es wird damit auch eine Antwort gegeben auf die Frage, wer wir als Christinnen und Christen sind: Wir sind Kinder Gottes und somit Christus ähnlich. Wir sind Heil für die Welt! Da wird mancher Zweifel anmelden: Sind wir das wirklich? – Ja, zumindest ist das unser Auftrag.
In diesem Auftrag ist sicher noch Luft nach oben, das ist erweiterbar. Und was erweiterbar ist birgt Zukunft in sich.
Derselbe Geist, der Petrus zu seinem Bekenntnis führte, bewirkt, dass sich mein Bild von Jesus verändern, erweitern, öffnen kann – mal verstörend, mal herausfordernd, mal ermutigend, mal Geborgenheit schenkend … - erweiterbar.Was ist heute oder für diese Woche mein Bild von Jesus? Welches Bild stelle ich mir vor meine (inneren) Augen? Welchem Jesus möchte ich ähnlicher werden?
Brigitta Neckermann-Lipp, Referentin im Haus der Begegnung HEILIG GEIST