Als 1990 das Seminar St. Altmann geschlossen wurde, verabschiedete sich Annemarie Kögler in den Mutterschutz. Pünktlich zur Eröffnung des Haus der Begegnung HEILIG GEIST im November 1993 war sie dann wieder da. “Am Eröffnungstag war noch nicht einmal der Gasherd angeschlossen”, erinnert sie sich. ” Da mussten wir gehörig improvisieren. Aber das haben wir auch geschafft.”
Über 30 Jahre stand Annemarie Kögler in der Küche des Haus der Begegnung HEILIG GEIST und verwöhnte Gäste wie Belegschaft mit so manchen Gaumenfreuden. “Dein legendärer Krautstrudel wird mir am meisten fehlen”, meint Christine Breuckmann, eine langjährige Kollegin in der Küche. “Mir deine Asia-Pfanne” und “mir deine Grießnockerl”, stimmen andere ein. Jede und jeder kann etwas aufzählen, was von Annemarie Köglers Kochkünsten in Erinnerung bleiben wird. Die Gerichte mit denen sich Annemarie Kögler in die Herzen und auch auf die Hüften so vieler gekocht hat, reichen von traditioneller Hausmannskost bis hin zu exotischen Experimenten mit Rezepten aus Fernost. Dabei legte sie stets wert auf die Bekömmlichkeit, damit die Leute in den Seminaren auch gut mitarbeiten konnten sowie auf Regionalität und Saisonalität — lange schon bevor der Begriff Nachhaltigkeit in aller Munde kam. Die ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln wider der Wegwerfgesellschaft hat Annemarie Kögler in der Küche des Hauses mitgeprägt und damit auch den Grundstein dafür gelegt, dass sich der christliche Schöpfungsauftrag überall im Haus durchzieht.
Beim Schwelgen in Erinnerungen blitzen Annemarie Köglers Augen. “Ja, wir haben wirklich viel erlebt und viel gemacht”, resümiert sie. Ein Kochkurs ist in besonderer Erinnerung geblieben. “Da hat ein junger Mann wirklich seine Liebe zum Kochen entdeckt”, ist sie sich sicher.
Mit den Geschichten, die sie im Haus der Begegnung erlebt hat, könnte Annemarie Kögler Abende füllen. Auch in der Belegschaft hat sie viele kommen und gehen sehen, vier Direktoren erlebt. Alle wussten sie und ihre Küche zu schätzen.
Der Ruhestand sei nun etwas ungewohntes, wo man sich erst einleben müsse. “Aber mir fällt schon was ein”, meine Annemarie Kögler “Hauptsache die Gesundheit spielt mit”.
Das wünschen ihr alle im Haus der Begegnung HEILIG GEIST!
Zum Abschied, als nachhaltige Erinnerung, legten alle zusammen. Beim Glaspunkt in Burghausen wurde eine Kochmütze in Auftrag gegeben — eingraviert natürlich die Worte: WELTBESTE KÖCHIN. Diese ziert als Lampe einen kleinen Küchengarten mit verschiedenen Gewürzen. Danke, Annemarie Kögler!