Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit zum Aufräumen, wörtlich und im übertragenen Sinn! Der Blick führe uns auch über uns selbst hinaus zu den Menschen um uns herum und zu denen, die Hilfe brauchen. Dann wird es heller werden in der Welt. Jesaja sagt es so: „Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und Wunden werden schnell vernarben.“ (Jes 58,8)
Wer dieser Tage über den Altöttinger Kapellplatz ging bemerkte eine Gruppe, dieZigarettenkippen einsammelte. Sie wollten wohl einen Beitrag leisten füreine saubere Umwelt und damit ein Zeichen setzen. Nicht zu übersehen sind seit Anfang des Jahres die Waldbesitzer und Forstbeschäftigten, die den angerichteten Schaden vom Dezember-Schneebruch in langwieriger Arbeit beseitigen. Sie mühen sich um den Wald, der für uns alle so wichtig ist. Ich denke auch an die Katholische Jugend, die nächsten Samstag unterwegs ist und Altwaren- und Altkleider sammelt. Sie leisten damit einen Beitrag zur Wiederverwertung und verwenden den Erlös für gemeinnützige Zwecke. Respekt all jenen und noch vielen mehr, die sich um das Wohl von uns Menschen einsetzen.
Auch zu Hause heißt es immer wieder Aufräumen. Die Kinder aufzufordern, damit sie endlich Ordnung in ihrem Zimmer schaffen, ist nicht immer leicht. Auch selber braucht es Disziplin und Motivation, um in so manchem Chaos wieder aufzuräumen. Doch wie froh bin ich, wenn ich beim ersten Griff gleich das Gesuchte finde.
Viele verzichten in der Fastenzeit auf etwas, zum Beispiel auf Süßigkeiten oder Alkohol. Manche essen weniger und wollen Abnehmen. Lassen wir unsern Blick erweitern vom Propheten Jesaja. Da heißt es: „Ist das ein Fasten wie ich es liebe, ein Tag, an dem man sich der Buße unterzieht: Wenn man den Kopf hängen lässt, so wie eine Binse sich neigt, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt? Nein, das ist ein Fasten wie ich es liebe: Die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.“ (Jes 58,5−7) Der Prophet lenkt den Blick über uns selbst hinaus und lässt uns fragen: Wer ist in meiner Umgebung in Not? Wer geht niedergedrückt seine Wege? Wer kann eine Aufmunterung brauchen? Interessant ist auch der Hinweis, sich den Verwandten nicht zu entziehen. Anscheinend ist es gut, in der nächsten Umgebung anzufangen.
Lassen wir uns in den Tagen inspirieren und nutzen die Gelegenheit zum Aufräumen, wörtlich und im übertragenen Sinn! Der Blick führe uns auch über uns selbst hinaus zu den Menschen um uns herum und zu denen, die Hilfe brauchen. Dann wird es heller werden in der Welt. Jesaja sagt es so: „Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und Wunden werden schnell vernarben.“ (Jes 58,8)
In diesem Sinn gesegnete Tage auf Ostern zu!
Ludwig Raischl